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Märchenmund | Erstes Erzählseminar an der Uni Duisburg-Essen – Märchen von Wölfen, Dummlingen, dem Schnee und kleinen Männchen
Märchen erzählt von Erzählerin Melody Reich
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Erstes Erzählseminar an der Uni Duisburg-Essen – Märchen von Wölfen, Dummlingen, dem Schnee und kleinen Männchen

Meine Kollegin Ilse Brall und ich haben gerade das erste Erzählseminar für Lehramtsstudierende an der Uni Duisburg-Essen erfolgreich durchgeführt. An zwei Wochenenden trafen wir uns mit den Studentinnen – ja, es waren ausschließlich junge Frauen, die sich auf das Wagnis einließen- , die das freie Erzählen von Märchen für den Einsatz an Grundschulen erlernen wollten.

 

Am ersten Wochenende tasteten wir uns an das Erzählen heran. Fremde Gegenstände boten am ersten Tag den Studentinnen die Möglichkeit, eine kleine Geschichte über sich selbst zu erzählen. Ein persönlicher Gegenstand, der mit einer Erinnerung verknüpft ist, bereitete am zweiten Tag den Boden für eine ausführlichere Geschichte aus dem eigenen Leben. Eingebettet in Achtsamkeits-, Stimm- und Verwandlungsübungen aus dem Theaterbereich, begann so das freie Erzählen für die Teilnehmerinnen.

 

Viel beschäftigten wir uns mit den Bildern im Märchen, entschlüsselten gemeinsam Symbole, die ein Märchen zu bieten hat. Erste Passagen eines Märchens wurden erzählt. Am Ende des ersten Wochenendes hatten alle das Handwerkszeug, um sich selbst ein Märchen für das freie Erzählen zu erarbeiten – und eine Auswahl von Märchen, aus denen sich jede eines aussuchen konnte, das sie nach dem zweiten Wochenende an einer Essener Grundschule erzählen wollte – denn das war das Ziel des Seminars.

 

Als wir uns zum zweiten Wochenende wieder trafen, hatten sich alle mit großem Enthusiasmus und Engagement ihr Märchen erarbeitet und konnten es frei vortragen. Ilse Brall und ich waren völlig hingerissen von der Energie, mit der die 7 Studentinnen gearbeitet hatten, von der Offenheit, mit der sie sich nun auf Vorschläge unsererseits einließen, von dem Mut, eigene Grenzen zu erweitern und der Freude am gelungenen Erzählen, die die Studentinnen zeigten. Es war eine wunderbare Zusammenarbeit, die in zwei gelungenen Präsentationen an der Großenbruchschule in Essen mündete. Eine Gruppe erzählte für ein erstes Schuljahr und die zweite Gruppe erzählte für ein drittes Schuljahr. Nicht nur erzählten alle ihr Märchen ganz entsprechend ihres eigenen Stils, die Erzählstunde wurden von allen gemeinsam mit einem kindgerechten Rahmen versehen und die Fragen und Eindrücke der Kinder von der einzelnen Erzählerin gewürdigt. Ein schönes Erlebnis für Erzählende und Hörende!

 

Am Ende meldeten viele der Studentinnen zurück, dass sie in diesem Seminar sehr viel für die Praxis an der Schule gelernt haben – eine wunderbare Vorstellung, dass immer mehr Lehrer und Lehrerinnen das freie Erzählen für ihren Unterricht nutzen. Schließlich verbindet das Erlebnis, einer spannend erzählten Geschichte lauschen zu können, nicht nur Hörende und Erzählende. Spannend erzählte Unterrichtsinhalte werden von den Schülern und Schülerinnen einfach besser behalten, weil die Gefühlsebene immer mit angesprochen ist. Insofern ist die Kunst, eine Geschichte zu erzählen, nicht nur auf das Erzählen von Märchen beschränkt, sondern öffnet neue Lernkanäle für alle Unterrichtsinhalte ganz von allein!

Ilse Brall und ich freuen uns schon auf die nächste Gelegenheit, wieder mit Studierenden am freien Erzählen zu arbeiten!

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