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Märchenmund | Was lang im Dunkeln wachsen konnte …
Märchen erzählt von Erzählerin Melody Reich
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Was lang im Dunkeln wachsen konnte …

… zeigt nun zaghaft grüne Spitzen!

Im vergangenen Herbst erhielt ich vom Land NRW ein „Auf geht’s!“-Stipendium, ein Stipendium, das Künstler*innen in der Pandemie darin unterstützt, weiter künstlerisch arbeiten zu können. Das hat mich sehr gefreut. Seither habe ich in mehreren Blöcken konzentriert an meinem Projekt gearbeitet und allmählich zeigt sich die Form, die es annehmen wird:

„Sommernachtsgeträumt!“ – so heißt mein poetisches Erzähltheater, das Motive aus Elfenmärchen mit der bekannten Geschichte von Shakespeare verbinden wird.

Zunächst habe ich mich natürlich mit Shakespeares Stück beschäftigt, mit seinen Figuren und Wendungen, habe große Erzählbögen für mich ausgemacht, habe zur Inspiration die verschiedensten Interpretationen und Übersetzungen angeschaut. Besonders viel Freude hatte ich am Bilderbuch „Ein Sommernachtstraum“ von Franz Fühmann und Jacky Gleich.

Dann gab es eine Phase, in der ich meine erste eigene Fassung geschrieben und diese meiner Kollegin Sabine Kreiter vorgestellt habe. Ich konnte zu meiner großen Freude Sabine Kreiter dafür gewinnen, mit mir über ein Bühnen- und Figurenkonzept für meine Fassung zu assoziieren. Außerdem war sie, nachdem sie meine erste Fassung gelesen hatte, gleich dazu bereit, mir die Bühne und die Figuren zu bauen. Das war ein entscheidender Schritt für mein Projekt. Viele Möglichkeiten standen im Raum – zumal ich von Anfang an vorhatte, das Erzähltheater in verschiedenen Fassungen zu erarbeiten: eine für Aufführungen auf einer kleinen Bühne bzw. in Räumlichkeiten von Bibliotheken und eine für den digitalen (Märchen-)raum. Die genaue Bühnengestaltung blieb noch eine Weile unklar. Aber ich hatte natürlich genug damit zu tun, meinen Text zu lernen.

Mit der anhaltenden Pandemie war dann Anfang dieses Jahres klar, dass die erste Präsentation online stattfinden soll. Damit wurde die Bühnengestaltung klar. Im Februar hatten Sabine und ich ein langes Arbeitstreffen, bei dem die wunderschönen Figuren entstanden sind, mit denen ich dann in meine Proben gegangen bin. Außerdem steht seither ein Baum aus dem Wald von Athen in meinem Arbeitszimmer und beherbergt die Figuren.

Hier vergnügt sich Puck…

Von nun an lag der Schwerpunkt meiner Arbeit darin, die Figuren lebendig werden zu lassen. Die wunderbaren Figuren machten diese Aufgabe nicht schwer – allerdings stellte sich schnell heraus, dass jede dieser Figuren doch recht gern zu Wort kommen möchte – und zwar viel mehr als ich ursprünglich vorgesehen hatte… so entstand ganz organisch nach und nach eine zweite Fassung meines Erzähltheaters. Noch ist diese nicht ganz fertig. Sie entsteht im Zusammenspiel mit den einzelnen Figuren und hat den ganzen Aufbau, den ich zunächst hatte, verändert, tiefer gemacht. 

Außerdem habe ich wunderbare Impulse von einem online Seminar zum Geschichtenerzählen bekommen. Zwar war das Thema des Kurses unter der Leitung von Jim Brule und Rebecca Lemaire ein ganz anderes, doch die Werkzeuge, die ich dort für die Erarbeitung einer eigenen Fassung von traditionellen Geschichten bekommen habe, haben meinen Zugang zum Schreiben für den Sommernachtstraum verändert. Zahlreiche Impulse aus anderen traditionellen Feengeschichten finden nun einen kleinen Eingang in meine Fassung. Für diese Impulse bin ich sehr dankbar. Jim Brule bietet weiter spannende Seminare zu europafreundlichen Zeiten an. Es lohnt sich, auf seiner Website vorbeizuschauen, finde ich: www.transformationalstorytelling.org

Noch spielen wir, die Figuren und ich. Ich schreibe. Und dann lerne ich… im Frühsommer möchte ich so weit sein, dass ich euch eine online Premiere präsentieren kann. Und ich hoffe, dass ihr Lust habt, dann vorbei zu schauen, auch wenn sich alle im tiefen Herzen wünschen, dass wir uns in einem Raum dazu treffen könnten….! Bis das wieder geht, nutze ich die Möglichkeiten, die die Kamera bietet. Auch da habe ich einige neue Erfahrungen gemacht, inspiriert vom online Improtheaterspielen. Aber das ist eine andere Geschichte…

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